100 Mathematische Erdkunde.
kreise werden durch die Lichtgrenze der Sonne nicht mehr alle halbiert, sondern nur,
wie beständig, der Äquator. Aus der n. Halbkugel liegt nun das größere Stück
der Parallelkreise innerhalb der Lichtgrenze, auf der s. das kleinere; hier ist deshalb
der kürzeste, dort der längste Tag. Mir den Nordpol ist die Mitte des sechsmonatigen
Tags, für den Südpol die Mitte der sechsmonatigen Nacht gekommen. Am Äquator
ist Tag und Nacht gleich. Tie Sonnenstrahlen fallen jetzt senkrecht auf den nörd-
lichen Wendekreis; die n. Halbkugel hat Sommer, die s. Winter. — Von allen: diesem
geschieht das Entgegengesetzte zur Zeit des 21. Dezember. Ter s. Polarkreis sällt
jetzt ganz in die Licht-, der n. ganz in die Schattenseite; auf der s. Halbkugel liegt
von den Parallelkreisen das größere Stück, auf der n. das kleinere Stück innerhalb
der Lichtgrenze; hier ist also der kürzeste, dort der längste Tag. Am Südpol beginnt die
zweite Hälfte des sechsmonatigen Tages, wie gleichzeitig am Nordpol die zweite Hälfte
der sechsmonatigen Winternacht. Am Äquator ist, wie immer, Tag und Nacht gleich.
b) Am 21. März treffen die Sonnenstrahlen senkrecht den Äquator; die Licht-
grenze geht bei dieser Stellung durch die beiden Pole und halbiert alle Parallel-
kreise; Tag und Nacht sind somit aus der gauzeu Erde gleich. Tie Sonne trifft mit
ihren Strahlen senkrecht allein den Äquator; für diesen entsteht deshalb die größte
Wärme. Für alle zwischen dem Äquator und den Polen gelegenen Orte geschieht
die Beleuchtung so, daß alle schief, aber Orte gleicher Breite unter gleichen Win-
keln von den Sonnenstrahlen getroffen werden. Tie n. Halbkugel hat Frühling,
die f. Herbst. Tie gleiche Erscheinung zeigt die Erde am 23. September; nur sängt
dann auf der n. Halbkugel der Herbst, auf der f. der Frühling an.
Mit Rücksicht auf die Wcirmeverhältniffe der Erde unterscheidet mau
die süuf Zonen. (S. I S. 6.)
Zeitrechnung.
Unserm Kalender liegt das tropische Jahr zugrunde, d. h. die Zeit des Souuen-
lauss vou Frühlingspunkt zu Frühlingspunkt — 365,242 Tage.
Früher (seit Julius Cäsar, daher die Bezeichnung julianischer Kalender)
rechnete man 365% Tage auf ein Jahr und ließ nach je drei Jahren zu 365 Tagen
eiu Schaltjahr zu 366 Tageu folgen. Da aber die Zeitdauer eines Erdumlaufs um die
Sonne in Wirklichkeit um 11 Minuten 12 Sekunden kürzer ist als 365% Tage, so
zählte man seit Julius Cäsar in 400 Jahren immer um drei Schalttage zu viel. Jn-
folge davon fiel im Jahre 1582 der Frühlingsanfang nicht auf den 21., sondern aus
den 11. März. Daher verordnete Papst Gregor Xiii., daß man nach dem 4. Oktober
des genannten Jahres nicht den 5., sondern sofort den 15. schreiben sollte. Ferner
bestimmte er, daß alle 400 Jahre drei Schalttage ausfallen sollten. Der hiernach
verbesserte Kalender heißt der gregorianische. In Rußland rechnet man noch
gegenwärtig nach dem julianischen Kalender, weshalb man dort auch bereits um
13 Tage hinter unserer Zeitrechnung zurück ist.
Neuestens ist man dazu übergegangen, die Erde in Zeitzonen einzuteileu,
welche je 15 Längengrade umfassen und demzufolge eine Stunde Zeitunterschied
ausweisen. Als erste Zone wurde hierbei diejenige angenommen, welche durch die
7%° ö. und w. von Greenwich liegenden Meridiane begrenzt wird. Als Normal-
zeit für Teutschland gilt jene des 15. Meridians ö. von Greenwich; sie heißt die
Mitteleuropäische Zeit (Mez), wohl auch Stargarder oder Görlitzer Zeit, da
der 15. Meridian Stargard in Pommern und Görlitz in Schlesien berührt.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Julius_Cäsar Cäsar Julius_Cäsar Cäsar Gregor_Xiii Gregor
186
C. Länderkunde.
b) Königreich Norwegen.
;V7 der Halbinsel, etwas mehr als 2/7 ihrer Bewohner, Dichte 7 auf 1 qkm
(V17 des Deutschen Reiches).
§ 292. Norwegen ist der atlantische Küstenstreifen Skandinaviens.
Drei Viertel seines Bodens sind unbebaut. Im mittleren Teile sind große
Waldungen. Die Bevölkerung wohnt überwiegend an der Küste und
lebt von Fischfang und Schiffahrt. Die norwegische Handelsflotte ist die
dritte Europas. Wegen feiner Naturschvuheiteu wird das Land viel von
Fremden besucht, die bis ans Nordkap fahren, um die Mitternachtssonne
zu sehen (längster Tag unter 71° schon über 2 Monate).
102. Svolvaer am Westfjord, der wichtigste Fischereiplatz in den Lofot-Jnseln.
Etwa in der Mitte der von zahllosen Schären umkränzten Inseln liegt Svolvaer. Auf den Bänken vor
der Stadt erscheint Mitte Januar der Dorsch zum Laichen in solchen Mengen, dag das Wasser von der
Milch der Dorschmännchen getrübt erscheint. Mitte März ist der Höhepunkt des Fanges. Dann ruhen
die anderen norwegischen Seefischereien. Die meisten Fischer bleiben bis Mitte April. Das Jahr 1895
brachte einen überaus reichen Fang von 46 Mi». Dorschen. (Nach Henking, „Die Seefischerei Norwegens".)
Die Hauptstadt ist Kristiania, sehr schön am Ende des Kristiania-
Fjord gelegen (wie St. Petersburg unter 60" X). Es ist jetzt Norwegens
erste Handelsstadt (245). Am Ozean ist Bergen die wichtigste Fischer-
stadt. Weiter nördlich führt Trondhjem [trunjemj Kupfer und Erze aus.
Beide haben Eisenbahnverbindung mit Kristiania. Auf deu Lofot-Jnseln
stellen im März etwa 30000 Fischer dem Dorsch nach (Lebertran). Tromsö
ist Mittelpunkt der nordischen Fischerei, Nar v ik Endpunkt der lappländischen
Bahn und Ausfuhrort für Erze. Fast unter 71" X befindet sich der nörd-
lichste Hasen der Erde, das kleine Hammerfest.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte]]
Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde
Extrahierte Ortsnamen: Norwegen Skandinaviens Europas Nordkap Westfjord Petersburg Norwegens Hammerfest
Abb. 1, §43. Rheinlandschaft bei St. Goar.
(Nach einem Schulwandbilde des Hölzelschen Verlags in Wien.)
Wir stehen am Rande der Taunushochfläche und blicken nach Süden, rheinanfwärts. Rechts unten
am Hunsrück St. Goar, eingezwängt zwischen Rhein und Abhang, wie all die andern kleinen
Rheinstädte. Etwa 120 m tief hat der Rhein sein Bett in die Platte des Schiefergebirges eingesägt.
Mb. 2, §43. Die Lorelei (Blick flußabwärts; im Hintergrunde die Burg Katz und St. Goarshausen).
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Extrahierte Ortsnamen: Wien Taunushochfläche Rhein Rhein Burg_Katz Goarshausen
Himmelskunde. 9
Sonnabend — Tag des Saturn (engl. Saturday). Bei den alten Deutschen
zählte man den Abend zum folgenden Tage, Sonnabend eigentlich
Sonntag-Abend.
Samstag — Sabbatstag (samedi).
Die Monatsnamen sind römischen Ursprungs. Anfänglich waren
zehn Monate vorhanden, Mars war der erste Monat, daher September
(der siebente), Oktober (der achte), November (der neunte), Dezember
(der zehnte). Numa fügte dann noch zwei Monate hinzu. Januar trägt
seinen Namen nach dem Gotte Janus, Februar nach dem Februa, einem
Sühnefest, März nach dem Gotte Mars, April von aperire (öffnen [der
Blätter und Blüten]), Mai*) nach der altitalifchen Frühlingsgöttin Maja,
Juni nach der Göttin Juno, Juli nach Julius Cäsar, der in diesem Monat
geboren, August nach dem Kaiser Augustus.
Mitteleuropäische Zeit. Bis zum 1. April 1893 hatte jeder Ort seine be-
sondere mittlere Ortszeit, die durch den Durchgang der Sonne durch den
Ortsmeridian bestimmt wurde. Eine gut gehende Uhr mußte für jeden Längen-
grad, den man weiter nach 0. kam, genau 4 Min. vorgestellt, bei einer Reise
nach W. für jeden Grad 4 Min. zurückgestellt werden. "Vom 1. April 1893
ab gilt in Deutschland die „mitteleuropäische Zeit", nach der
alle Orte in Deutschland in demselben Augenblick dieselbe
Zeit haben. Es ist dies die Zeit, die nach der bisherigen Rechnung der
Meridian 15° ö. v. G. hatte, der Meridian von Stargard in
Pommern und Görlitz. Demnach mußte man am 16° ö. v. G. die Uhren
um 4 Min., am 17.° um 8 Min., am 18.° um 12 Min. zurückstellen u. s. w.
An Orten unterm 14.° Meridian ö. v. Gr. mußte man die Uhren dagegen um
4 Min., unterm 13.° um 8 Min., unterm 12.° um 12 Min., unterm 11.° um
16 Min. vorstellen und so fort. Wieviel beträgt demnach der Zeitunter-
schied für Aachen, für Gumbinnen und deinen Heimatort?
2. Der Mond.
1. Entfernung und Grö^e. Der Mond begleitet die Erde auf ihrem
Laufe um die Sonne, von der er Licht und Wärme erhält. Von allen
Himmelskörpern steht er der Erde am nächsten. Seine mittlere Ent-
fernuug von ihr beträgt 384 000 km. Die Moudkugel hat einen Durch-
messer von 3480 km, d. i. etwa die Länge des europäischen Festlandes
von X. nach 8., der Mond umfang ist gleich dem 74. Parallelkreise auf
unserer Erde oder gleich einem Kreise, der durch Haparauda, Drontheim,
Liverpool, Bristol, die Normannischen Inseln, Nantes, Bordeaux, Garonne-
quelle, Balearen, Tunis, Nordbarka, Cypern, Erserum, Astrachan, Kasan
und das Weiße Meer geht. Seine Oberfläche ist in der Erdoberfläche
131/2 mal enthalten, also etwa so groß wie Amerika. Die Mondkugel
ist nur 1/öo unserer Erde; da aber der Mondkörper aus einer leichteren
Masse besteht, würden erst 80 Mondkugeln der Erde das Gleichgewicht halten.
2. Die Oberfläche des Mondes ist uneben. Die helleren Flecke sind
zum Teil Gebirge, die dunkleren Ebenen. Sehr häufig kommen Ringgebirge
mit großen kraterartigen Vertiefungen vor, aus deren Mitte wieder Kegel-
berge hervorragen. — Eine Lufthülle, wie sie unsere Erde umgibt, hat der
Mond nicht; auch fehlt ihm das Wasser. Wind, Wolkenbildung, Nieder-
schlage kommen also auf dem Monde nicht vor. Von einem Pflanzen-, Tier-
und Menschenleben ähnlich dem unserer Erde kann keine Rede sein.
3. Die Bewegung des Mondes ist dreifach; er bewegt sich um die
Erde und mit ihr zugleich um die Sonne. Dabei kehrt er der Erde stets
*) „Wonnemonat" heißt Weidemonat.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Maja Julius_Cäsar Cäsar August Augustus Augustus
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Stargard Pommern Aachen Haparauda Drontheim Liverpool Bristol Nantes Bordeaux Tunis Nordbarka Cypern Astrachan Kasan Amerika
Überblick.
91
Auf den Lofotinseln ist die Luftwärme täglich um 12°, auf den
britischen Inseln um 6° wärmer, als diesen Erdstrichen normaler Weise
zukommt.
Das mittlere Labrador, unter gleicher Breite mit Flensburg
gelegen, hat eine mittlere Jahres- und Januartemperatur, die so niedrig in
Europa — selbst im äußersten X. Rußlands — nicht vorkommt. Der April
Mittellabradors ist ebenso kalt wie der Januar von Riga.
Die Regenmenge nimmt i. a. mit der Entfernung vom Ozean ab, mit
der Erhebung über den Meeresspiegel zu. Warum?
°/o des Regens m
Dez. Aan. Febr. März April Mar Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov.
Jährliche Regenverteilung im See-, Land-, Mittelmeerklima.
(Die gerade Linie (Slls°/0) würde der Regenverteilung entsprechen, wenn in
jedem Monat gleich viel Regen fiele.)
Drei Hauptarten des Klimas lassen sich in Europa unterscheiden:
1. Das Seeklima. Der Ozean ist die Quelle der Feuchtigkeit, daher
hat das Seeklima viel Regen. Das Meerwasser erwärmt sich im Sommer
bei bewölktem Himmel nicht bedeutend und kühlt sich im Winter nicht so sehr
ab, wie das Land. Infolge der größeren Feuchtigkeit und des Wolkenreich-
tums ist der Sommer daher kühl und der Winter milde.
Das Seeklima kennzeichnet sich durch geringe Wärme-
schwankung. Die Regen fallen vorzugsweise im Herbste, wenn die noch
warme Seeluft über dem kalten Festlande abgekühlt wird.
2. Das Landklima. Der geringe Niederschlag erklärt sich aus der
größeren Entfernung vom Ozean. Infolge der geringeren Wolkenbedeckung
herrscht mehr klarer Himmel. Daher kommen heißere Sommer und kältere
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
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Extrahierte Personennamen: März
Extrahierte Ortsnamen: Flensburg Europa Riga Europa Ozean
8 Allgemeine Erdkunde.
weshalb der ganze Gürtel Tierkreis genannt wird. Die 12 Zeichen heißen:
Widder T, Stier T5, Zwillinge (Frühlingszeichen), Krebs ®, Löwe il,
Jungfrau W (Sommerzeichen), Wage —, Skorpion Tt), Schütze & (Herbst-
zeichen), Steinbock %, Wassermann », Fische H (Winterzeichen).
Wenn man am 21. März sagt: „Die Sonne tritt in das Zeichen des
Widders", oder späterhin bemerkt, daß die Sonne „in" diesem oder jenem
timmelszeichen stehe, so gründet sich diese Bezeichnung auf den Augenschein,
lle Himmelskörper erscheinen uns gleich weit, nämlich am Himmelsgewölbe,
zu stehen. So kommt es, daß die Sonne, von der Erde gesehen, das be-
treffende Zeichen zu durchwandern scheint, während in Wirklichkeit die Erde
auf ihrer Bahn in entgegengesetzter Richtung fortschreitet.
7. Zonen der Erde. (Teil I, Grundstufe, A. S. 53. B. S. 18.)
8. Zeitrechnung. Die Römer rechneten das Jahr zu 355 Tagen
und schalteten nach dem 23. Februar des 2. und 4. Jahres einen Monat
zu 22 oder 23 Tagen ein. Da aber bei diesen Einschaltungen Unregel-
Mäßigkeiten vorkamen, waren sie 47 v. Chr. bereits 67 Tage dem Sonnen-
laus voraus. Julius Cäsar verbesserte diesen Fehler dadurch, daß er
zunächst 67 Daten einschaltete, das Jahr zu 365^4 Tag rechnete und be-
stimmte, daß jedes vierte Jahr, dessen Zahl sich ohne Rest durch 4 teilen
läßt, einen Tag mehr zählen sollte. Dieses Jahr wurde fortan Schalt-
jähr genannt und der Schalttag dem Februar zugezählt. Die Frühlings-
Tagundnachtgleiche fiel zur Zeit Casars auf den 23. März. Da aber die
Erde ihren Umlauf um die Sonne erst in 365 Tagen, 5 Stdn., 48' und
47" vollbringt, nahm man bei der neuen Rechnung jährlich 11 Min. und
13 Sek. zu viel an und mußte nunmehr hinter dem Sonnenlauf etwas
zurückbleiben. In 128 Jahren betrug der Fehleo bereits 1 Tag; in 400
Jahren etwa 3 Tage. Zur Zeit des Konzils zu Nicäa schwankte die Nacht-
gleiche zwischen dem 20. und 21. März. Das Konzil setzte als Frühlings-
ansang den 21. März fest. Im Jahre 1582 fiel er aber bereits auf den
11. März. Da bestimmte Papst Gregor Xiii., daß man auf den 4. Oktober
sofort den 15. schreiben sollte. Außerdem sollten fortan alle 400 Jahre
3 Schalttage ausfallen, um künftighin den Fehler zu vermeiden, und zwar
bei denjenigen Jahrhundertzahlen, deren Hunderter durch 4 nicht ohne Rest
teilbar sind. Im Jahre 1900 ist der Schalttag zum dritten Male aus-
gefallen, jedoch bei 2000 wird er gerechnet werden. — Diesen Kalender
nennt man den Gregorianischen, den von Cäsar eingeführten den
I n l i a n i s ch e n. Nach diesem rechnen noch die Russen und Griechen, die
jetzt 13 Tage hinter unserer Zeitrechnung zurück sind.
Die Namen der Wochentage sind von den Namen der Planeten
abgeleitet, die (auch Sonne und Mond gehörten nach Ansicht der alten Baby-
lonier dazu) die einzelnen Tage regierten. Später wurde der Planetenname
mit der entsprechenden Bezeichnung der Gottheit vertauscht und dieser mit
dem Namen der entsprechenden deutschen Gottheit versehen.
Sonntag — Tag der Sonne (engl. Sunday).
Montag = Tag des Mondes (Mon die alte Form für Mond), vergl. Iun-di
(engl. Monday).
Dienstag = Tag des Mars (mar-di) bezw. Zio, Tiu (engl. Tuesday).
Mittwoch — Tag des Merkur (mercredi), altgerm. Wodanstag (engl.
Wednesday).
Donnerstag = Tag des Jupiter (jeudi, lat. dies Jovis) bezw. Donar, Thor
(engl. Thursday).
Freitag = Tag der Venus (vendredi, lat. dies Veneris) bezw. Freia (engl.
Friday).
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
Extrahierte Personennamen: Julius_Cäsar Cäsar März März Gregor_Xiii Gregor Cäsar Sunday Monday Freia_(
§ 63. Zeitbestimmung. 143
wenig zu groß genommen hatte. Und zwar stellte sich damals, 1582,
heraus, daß man 10 Tage hinter der richtigen Zeitrechnung zurück-
geblieben war. Daher ließ Papst Gregor Xiii. den Kalender refor-
mieren, indem nach dem 4. sogleich der 15. Oktober gezählt und ferner
bestimmt wurde, daß alle hundert Jahre ein Schalttag ausfallen sollte
(zuletzt 1900).
Alle Länder nahmen den Gregorianischen Kalender an, nur die-
jenigen der griechisch-orthodoxen Kirche blieben aus Abneigung gegen die
römische Kirche bei der alten Zeitrechnung, also vor allen Nußland,
das auch heute noch den Julianischen Kalender oder den Kalender a. St.
( = alten Stiles) beibehalten hat.
In 24 Stunden dreht sich die Erde einmal um ihre Achse. Ein
Ort auf dem Äquator legt also in dieser Zeit einen Weg von 40000 km
oder 5400 Meilen, d. h. in einer Stunde 225 Meilen, in vier Minuten
15 Meilen oder einen Grad zurück. Da nun ein jeder Ort auf der
Erde Mittag hat, wenn die Sonne durch seinen Meridian geht, so hat
ein Ort, der um 1° westlicher gelegen ist, auch um vier Minuten später
Mittag. Bei Reisen nach W. oder O. mußte man mithin beständig
andere Tageszeiten antreffen. Für Deutschland ist diesem Übelstand
durch die am 1. April 1893 eingeführte Mitteleuropäische Zeit
(M.e.z.) abgeholfen worden, indem man als Einheitszeit die Zeit des
15° v. Gr., der über Stargard-Görlitz geht, angenommen hat. Die
M.e.z. ist außer dem Deutschen Reiche noch von Österreich, Italien,
Dänemark, Schweden-Norwegen, der Schweiz, Bosnien, Serbien und
der w. Türkei angenommen worden, während England, Belgien und
die Niederlande nach W.e.z., Bulgarien, Rumänien und die ö. Türkei
nach 0. E. Z. rechnen. Frankreich, Rußland, Spanien-Portugal und
Griechenland haben einheitlich nach der Hauptstadt bestimmte Landeszeiten.
Beträgt der Zeitunterschied bei 1° 4 Min., so beträgt er für zwei
Orte, die 180 Längengrade entfernt sind, 12 Stunden, d.h. wenn wir
12 Uhr Mittag haben, so haben unsere Antipoden (welche?) 12 Uhr
Mitternacht. Ein Schiff, das von O. nach W. die Erde umsegelt, würde
mithin bei Fortführung der heimischen Zeitrechnung mit jedem Grade,
den es westwärts fährt, eine Zeitdifferenz von vier Minuten konstatieren.
Diese Differenz würde nach 180° einen halben Tag betragen und, wenn
das Schiff in den heimischen Hafen wieder einliefe, so würde man fest-
stellen können, daß man einen ganzen Tag in der Zeitrechnung voraufsei.
Daher ändert jedes Schiff an einer bestimmten Linie, die man längs dem
180» v. Gr. durch den Stillen Ozean zieht, das Datum (Datumgrenze).
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Gregor_Xiii Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Dänemark Schweden-Norwegen Schweiz Bosnien Serbien England Belgien Niederlande Bulgarien Frankreich Spanien-Portugal Griechenland
208
§ 104. Die Mittel des Weltverkehrs.
a) Die west- östliche: Paris —Köln — Hannover — Berlin —
Königsberg—st. Petersburg —Moskau, an welche bei jeder großen
Station Strahlen von Nebenlinien sich ansetzen.
Diese Richtung setzt von der asiatischen Grenze (Tscheljabinsk) die
transsibirische Bahn (6500 km lang) fort, die über Omsk, Jrkutsk
nach Wladimostock führen soll, deren andere Seitenlinie bis Port Arthur
(Dalny) und weiter nach Tientsin und Peking schon im Betriebe ist.
d) Der Orient-Expreßzug, der von London über Paris,
Straßburg, München, Wien, Ofen-Pest, Belgrad, Sofia nach Kon-
stantinopel geht, also den Nordwesten mit dem Südosten verbindet.
c) Die Linie London—paris—basel—st. Gotthard—mailand—
Brindisi, oder Paris —Lyon—turin — Bologna—brindisi.
Von Berlin beträgt die Fahrzeit nach St. Petersburg 33 Stunden,
nach Wien über Dresden, Prag 21 Stunden, nach Rom über München,
Brenner 38 Stunden, nach Paris 19 Stunden, nach London 23 Stunden,
nach Stockholm 25 Stunden.
In Amerika sind von besonderer Bedeutung die Panama-Bahn
zwischen Colon und Panama (3 Stunden) und die fünf Pacific-Eisen -
bahnen, welche den Atlantischen mit dem Stillen Ozean verbinden. Die
nördlichste geht durch Britisch-Nordamerika von Halifax über Montreal,
Winnipeg nach Vancouver (6 Tage), vier durcheilen die Vereinigten
Staaten, die älteste, von Neu-Iork über Chicago, den Großen Salzsee
nach S. Franzisko, ist die Union-Bahn.
Außer Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika finden
sich ausgedehnte Eisenbahnnetze noch in Vorderindien, Java, Japan,
Südafrika, Argentinien, Chile und Peru, Südostaustralien.
Die Länge aller Eisenbahnen auf der Erde beträgt (1900)
790000 km, was fast dem 20 fachen Erdumfang (40000 km) gleich-
kommt. Sie fördert täglich etwa 6 Milliarden Menschen und 7 Mil-
liarden kg Fracht. Bei ihrem Betriebe sind über 3 Millionen Menschen
angestellt.
Mit Schnelldampfern und Eilzügen setzt sich heute die kürzeste
Reise um die Erde mit folgender Zeitdauer zusammen:
London—neu-Aork (7 Tage)—Neu-Aork—vancouver (5y2 Tage)
— Vancouver — Jokohama — Schanghai — Singapore — Suez — Brindisi
— London (40 x/2 Tage): zusammen 64 Tage.
C. Ein wichtiger Gehilfe des Weltverkehrs ist der Nachrichten-
dienst. Durch Feuersignale machte man schon in den homerischen Zeiten
auf weite Entfernungen einander Mitteilungen. Im römischen Kaiser-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Arthur
(Dalny Franzisko
Extrahierte Ortsnamen: Paris Hannover Berlin Petersburg Tscheljabinsk Omsk Tientsin Peking London Paris Straßburg Wien Ofen-Pest Belgrad Sofia Brindisi Paris Berlin Petersburg Wien Dresden Prag Rom Paris London Stockholm Amerika Panama Halifax Montreal Winnipeg Vancouver Chicago Europa Amerika Japan Südafrika Argentinien Chile Peru
576 [28]
D. Mathematische Erdkunde.
Frühlingspunkt entgegen, so daß sich seine Entfernung vom Perihel jährlich um
50,2 -j- 11,5 — 61,7" verringert. Mithin werden nach 61,7" in 79°, d. i.
nach etwa 4600 Jahren, die Jahreszeiten gleiche Länge haben, und nach etwa
10 500 Jahren werden die jetzigen Jahreszeitenlängen umgekehrt sein.
Daß die Schwankungen der Schiefe der Ekliptik verhältnismäßig gering
sind, hat seinen Grund zunächst darin, daß die Planeten großenteils sehr weit
entfernt fiud und ihre Bahnen geringe Exzentrizität haben, vor allem aber
darin, daß die Masse der Sonne 745 mal so groß ist wie die der sämtlichen
Planeten unsers Sonnensystems zusammen.
Da wegen der Präzession der Nachtgleichen die Erde bei einem Umlauf
schneller das gleiche Äquinoktium erreicht als dasselbe Sternbild, so muß sich
der Wechsel des Jahres schneller vollziehen als ein voller Erdumlauf. Man
bezeichnet jenen Zeitraum als tropisches, diesen als siderisches Jahr*. Das
tropische Jahr ist 20' 23" kürzer als das siderische; dies mißt 365,25636 Tage
(365 Tg. 6 Std. 9 Min. 9 Sek.), jenes 365,24220 Tage (365 Tg. 5 Std.
48 Min. 46 Sek.) lvgl. § 386, 4!)
§ 384. 19. Von der Zeitgleichung.
Ein wahrer Sonnentag umfaßt die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgen-
den Kulminationen der Sonne. Weil die Erde in ihrer Bahn ungleichmäßig
vorrückt, find die von der Sonne täglich scheinbar zurückgelegten Ekliptikbogen
verschieden lang. Daher sind auch die wahren Sonnentage von verschiedener
Dauer. Sie sind als Grundzeitmaß wenig geeignet. Unsere Uhren können wir
danach nicht einrichten. Man denkt sich deshalb die Sonne täglich in gleich-
förmiger Geschwindigkeit im Äquator lauseud. Der mittlere Sonnentag ist
also der Durchschnitt aller wahren Sonnentage, das Jahr die Grundlage
unserer Zeitrechnung. Wie nun die wahre Sonne am wahren Mittage
kulminiert, so kulminiert die gedachte Sonne am mittleren Mittage. Mitt-
lerer Mittag und wahrer Mittag stimmen nur selten überein. Der Unterschied
zwischen wahrer Sonnenzeit (W.s.z.) und mittlerer Zeit wird Zeitgleichung
genannt. Sie ist positiv (+), wenn die mittlere Zeit der W.s.z. voraus ist,
umgekehrt negativ (—). Nur an vier Tagen des Jahres ist sie gleich Null,
nämlich am 15. April, am 14. Juni, am 31. August und am 24. Dezember.
Die täglichen Differenzen erreichen höchstens 30"; ihre Summierung macht
aber im Februar und November eine Viertelstunde aus. Etwa Mitte Februar
tritt der mittlere Mittag 14,5 Min. früher ein als der wahre Mittag. Um
diese 14,5 Min. wird der Vormittag verkürzt und der Nachmittag verlängert.
Dieser dauert also im ganzen 29 Min. länger als der Vormittag. — Um-
gekehrt verhält sich die Sache im November. Anfang November tritt der
wahre Mittag um 16 Min. früher ein als der mittlere. Um diese 16 Min.
wird der Nachmittag verkürzt und der Vormittag verlängert. Dieser gewinnt
dadurch dem Nachmittage gegenüber 2 - 16 Min. — 32 Min. — Im Früh-
ling und Sommer beträgt der Unterschied zwischen den beiden Mittagen nur
höchstens 6 Min.
1 gr. trepo — wenden, tropicus — Wendekreis; lat. sidus — Gestirn.
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TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
Die Zonenzeit. Die Datumgrenze. — Von der Zeitrechnung. [29] 577
20. Die Zonenzeit. Die Datumgrenze. § 385.
1. Zonenzeit. Jeder Ort hat seine besondere mittlere Ortszeit (M.o.z.),
die der Durchgang der mittleren Sonne durch den Meridian bestimmt. Ist es
z. B. in Königsberg i. Pr. 12 Uhr mittags, so in Köln erst 11 Uhr 6 Min.
vormittags. Berechne den Zeitunterschied zwischen Danzig und Düsseldorf! Diese
Ungleichheit der Ortszeiten ist im Verkehrsleben, namentlich im Eisenbahn- und
Telegraphenverkehr, als sehr lästig empfunden worden. Deshalb hat man die
Erdoberfläche in Stundenzonen, 24 möglichst durch Meridiane begrenzte Flächen-
stücke der Erde von je 15°, eingeteilt und für jedes Gebiet eine Einheitszeit fest-
gesetzt. Die Zeiten benachbarter Zonen sind um 1 Std. verschieden. lvgl. § 377!)
Die 1. Zone, mit dem Nullmeridian als Mittellinie, reicht 1\° östlich und
westlich von ihm; Großbritannien, Belgien und die Niederlande haben West-
europäische Zeit. Die 2. Zeitzone liegt östlich und westlich vom Meridian
von Stargard i. P. (15° ö. L.). Die M.o.z^ dieser Stadt gilt in Deutsch-
laud, Skandinavien, Dänemark, Luxemburg, Österreich-Uugarn, der Schweiz,
Italien, Bosnien, Serbien und der westlichen Türkei als Einheitszeit. Es
ist die Mitteleuropäische Zeit (M.e.z.). Bulgarien, Rumänien und die
östliche Türkei haben die für den 30. Meridian gültige Osteuropäische Zeit
angenommen. In den nicht genannten europäischen Staaten gelten Einheits-
zeiten nach den Meridianen ihrer Hauptstädte. —• Die M.e.z. gilt in
Deutschland durch Reichsgesetz seit dem 1. April 1893 im gesamten Verkehrs-
leben. Doch ist die Anwendung der M.o.z. nicht ausgeschlossen; bei Wetter-
beobachtungen z. B. wird sie ausdrücklich gefordert. Um die M.o.z. aus
der M.e.z. zu finden, muß man bei den östlich vom 15.° gelegenen Orten
den Unterschied der Ortszeiten zulegen, bei den westlich gelegenen abziehen.
(Vgl. § 377, 2d!)
Aufgaben: Berechne für die zehn größten deutschen Städte den Unterschied zwischen
M.e.z. und M.o.z.! An der astronomischen Uhr des Straßburger Münsters erscheinen
mittags 12 Uhr 29 Min. M.e.z. Apostel und verneigen sich vor Christo, während der
Hahn kräht. Warum nicht um 12 Uhr? Wieviel M.e.z. und W.s.z. hat Königs-
berg i. Pr. am 15. Februar mittags 12 Uhr M.o.z.? (Zeitgleichung + 14.)
2. Datumgrenze. Bei einer Reise nach E werden die Tage für je 1°
zurückgelegter Fahrt um 4 Min. verkürzt, das macht für 360° 24 Std. Ein
Reisender verliert bei einer Fahrt um die Erde einen vollen Tag, muß also
ein Datum doppelt zählen, wenn seine Zählung mit der des Ausgangs.puuktes
bei seiner Rückkehr übereinstimmen soll. Bei westlicher Fahrt ist es umgekehrt.
Das Auslassen oder Zuzählen eines Tages geschieht bei der Datumgrenze. Sie
verläuft im allgemeinen längs des 180? Die Tschnktschen-Halbinsel hat jedoch
östliches, die Meuten, die Fidschi-Gruppe und die Chatham-Jnseln haben West-
liches Datum.
21. Von der Zeitrechnung. § 386.
1. Der Tag. Der Tag ist der kürzeste natürliche Zeitabschnitt. Es ist die
Zeit, in der die Erde einmal rotiert. Weil sie gleichzeitig in ihrer Bahn um die
Sonne fortschreitet, kulminiert diese später als ein bestimmter Fixstern. Daher
mißt ein Sterntag 23 Std. 56 Min., der Sonnentag 24 Std. mittlerer
Zeit. Die Sterntage sind stets gleich, sie haben sich in historischer Zeit noch nicht
um ^ Sek. geändert. Darum rechnen nach ihnen vielfach die Astronomen und
beginnen sie mit der Kulmination des Frühlingspunktes. Sonnentage sind
Ziesemer-Heuer, Mathem. Erdkde. (Lennarz. Erdkde. f. Sem.), 37
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]