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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 100

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
100 Mathematische Erdkunde. kreise werden durch die Lichtgrenze der Sonne nicht mehr alle halbiert, sondern nur, wie beständig, der Äquator. Aus der n. Halbkugel liegt nun das größere Stück der Parallelkreise innerhalb der Lichtgrenze, auf der s. das kleinere; hier ist deshalb der kürzeste, dort der längste Tag. Mir den Nordpol ist die Mitte des sechsmonatigen Tags, für den Südpol die Mitte der sechsmonatigen Nacht gekommen. Am Äquator ist Tag und Nacht gleich. Tie Sonnenstrahlen fallen jetzt senkrecht auf den nörd- lichen Wendekreis; die n. Halbkugel hat Sommer, die s. Winter. — Von allen: diesem geschieht das Entgegengesetzte zur Zeit des 21. Dezember. Ter s. Polarkreis sällt jetzt ganz in die Licht-, der n. ganz in die Schattenseite; auf der s. Halbkugel liegt von den Parallelkreisen das größere Stück, auf der n. das kleinere Stück innerhalb der Lichtgrenze; hier ist also der kürzeste, dort der längste Tag. Am Südpol beginnt die zweite Hälfte des sechsmonatigen Tages, wie gleichzeitig am Nordpol die zweite Hälfte der sechsmonatigen Winternacht. Am Äquator ist, wie immer, Tag und Nacht gleich. b) Am 21. März treffen die Sonnenstrahlen senkrecht den Äquator; die Licht- grenze geht bei dieser Stellung durch die beiden Pole und halbiert alle Parallel- kreise; Tag und Nacht sind somit aus der gauzeu Erde gleich. Tie Sonne trifft mit ihren Strahlen senkrecht allein den Äquator; für diesen entsteht deshalb die größte Wärme. Für alle zwischen dem Äquator und den Polen gelegenen Orte geschieht die Beleuchtung so, daß alle schief, aber Orte gleicher Breite unter gleichen Win- keln von den Sonnenstrahlen getroffen werden. Tie n. Halbkugel hat Frühling, die f. Herbst. Tie gleiche Erscheinung zeigt die Erde am 23. September; nur sängt dann auf der n. Halbkugel der Herbst, auf der f. der Frühling an. Mit Rücksicht auf die Wcirmeverhältniffe der Erde unterscheidet mau die süuf Zonen. (S. I S. 6.) Zeitrechnung. Unserm Kalender liegt das tropische Jahr zugrunde, d. h. die Zeit des Souuen- lauss vou Frühlingspunkt zu Frühlingspunkt — 365,242 Tage. Früher (seit Julius Cäsar, daher die Bezeichnung julianischer Kalender) rechnete man 365% Tage auf ein Jahr und ließ nach je drei Jahren zu 365 Tagen eiu Schaltjahr zu 366 Tageu folgen. Da aber die Zeitdauer eines Erdumlaufs um die Sonne in Wirklichkeit um 11 Minuten 12 Sekunden kürzer ist als 365% Tage, so zählte man seit Julius Cäsar in 400 Jahren immer um drei Schalttage zu viel. Jn- folge davon fiel im Jahre 1582 der Frühlingsanfang nicht auf den 21., sondern aus den 11. März. Daher verordnete Papst Gregor Xiii., daß man nach dem 4. Oktober des genannten Jahres nicht den 5., sondern sofort den 15. schreiben sollte. Ferner bestimmte er, daß alle 400 Jahre drei Schalttage ausfallen sollten. Der hiernach verbesserte Kalender heißt der gregorianische. In Rußland rechnet man noch gegenwärtig nach dem julianischen Kalender, weshalb man dort auch bereits um 13 Tage hinter unserer Zeitrechnung zurück ist. Neuestens ist man dazu übergegangen, die Erde in Zeitzonen einzuteileu, welche je 15 Längengrade umfassen und demzufolge eine Stunde Zeitunterschied ausweisen. Als erste Zone wurde hierbei diejenige angenommen, welche durch die 7%° ö. und w. von Greenwich liegenden Meridiane begrenzt wird. Als Normal- zeit für Teutschland gilt jene des 15. Meridians ö. von Greenwich; sie heißt die Mitteleuropäische Zeit (Mez), wohl auch Stargarder oder Görlitzer Zeit, da der 15. Meridian Stargard in Pommern und Görlitz in Schlesien berührt.

2. Für Präparandenanstalten - S. 186

1912 - Breslau : Hirt
186 C. Länderkunde. b) Königreich Norwegen. ;V7 der Halbinsel, etwas mehr als 2/7 ihrer Bewohner, Dichte 7 auf 1 qkm (V17 des Deutschen Reiches). § 292. Norwegen ist der atlantische Küstenstreifen Skandinaviens. Drei Viertel seines Bodens sind unbebaut. Im mittleren Teile sind große Waldungen. Die Bevölkerung wohnt überwiegend an der Küste und lebt von Fischfang und Schiffahrt. Die norwegische Handelsflotte ist die dritte Europas. Wegen feiner Naturschvuheiteu wird das Land viel von Fremden besucht, die bis ans Nordkap fahren, um die Mitternachtssonne zu sehen (längster Tag unter 71° schon über 2 Monate). 102. Svolvaer am Westfjord, der wichtigste Fischereiplatz in den Lofot-Jnseln. Etwa in der Mitte der von zahllosen Schären umkränzten Inseln liegt Svolvaer. Auf den Bänken vor der Stadt erscheint Mitte Januar der Dorsch zum Laichen in solchen Mengen, dag das Wasser von der Milch der Dorschmännchen getrübt erscheint. Mitte März ist der Höhepunkt des Fanges. Dann ruhen die anderen norwegischen Seefischereien. Die meisten Fischer bleiben bis Mitte April. Das Jahr 1895 brachte einen überaus reichen Fang von 46 Mi». Dorschen. (Nach Henking, „Die Seefischerei Norwegens".) Die Hauptstadt ist Kristiania, sehr schön am Ende des Kristiania- Fjord gelegen (wie St. Petersburg unter 60" X). Es ist jetzt Norwegens erste Handelsstadt (245). Am Ozean ist Bergen die wichtigste Fischer- stadt. Weiter nördlich führt Trondhjem [trunjemj Kupfer und Erze aus. Beide haben Eisenbahnverbindung mit Kristiania. Auf deu Lofot-Jnseln stellen im März etwa 30000 Fischer dem Dorsch nach (Lebertran). Tromsö ist Mittelpunkt der nordischen Fischerei, Nar v ik Endpunkt der lappländischen Bahn und Ausfuhrort für Erze. Fast unter 71" X befindet sich der nörd- lichste Hasen der Erde, das kleine Hammerfest.

3. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 53

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Abb. 1, §43. Rheinlandschaft bei St. Goar. (Nach einem Schulwandbilde des Hölzelschen Verlags in Wien.) Wir stehen am Rande der Taunushochfläche und blicken nach Süden, rheinanfwärts. Rechts unten am Hunsrück St. Goar, eingezwängt zwischen Rhein und Abhang, wie all die andern kleinen Rheinstädte. Etwa 120 m tief hat der Rhein sein Bett in die Platte des Schiefergebirges eingesägt. Mb. 2, §43. Die Lorelei (Blick flußabwärts; im Hintergrunde die Burg Katz und St. Goarshausen).

4. Teil 2 = Oberstufe - S. 9

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Himmelskunde. 9 Sonnabend — Tag des Saturn (engl. Saturday). Bei den alten Deutschen zählte man den Abend zum folgenden Tage, Sonnabend eigentlich Sonntag-Abend. Samstag — Sabbatstag (samedi). Die Monatsnamen sind römischen Ursprungs. Anfänglich waren zehn Monate vorhanden, Mars war der erste Monat, daher September (der siebente), Oktober (der achte), November (der neunte), Dezember (der zehnte). Numa fügte dann noch zwei Monate hinzu. Januar trägt seinen Namen nach dem Gotte Janus, Februar nach dem Februa, einem Sühnefest, März nach dem Gotte Mars, April von aperire (öffnen [der Blätter und Blüten]), Mai*) nach der altitalifchen Frühlingsgöttin Maja, Juni nach der Göttin Juno, Juli nach Julius Cäsar, der in diesem Monat geboren, August nach dem Kaiser Augustus. Mitteleuropäische Zeit. Bis zum 1. April 1893 hatte jeder Ort seine be- sondere mittlere Ortszeit, die durch den Durchgang der Sonne durch den Ortsmeridian bestimmt wurde. Eine gut gehende Uhr mußte für jeden Längen- grad, den man weiter nach 0. kam, genau 4 Min. vorgestellt, bei einer Reise nach W. für jeden Grad 4 Min. zurückgestellt werden. "Vom 1. April 1893 ab gilt in Deutschland die „mitteleuropäische Zeit", nach der alle Orte in Deutschland in demselben Augenblick dieselbe Zeit haben. Es ist dies die Zeit, die nach der bisherigen Rechnung der Meridian 15° ö. v. G. hatte, der Meridian von Stargard in Pommern und Görlitz. Demnach mußte man am 16° ö. v. G. die Uhren um 4 Min., am 17.° um 8 Min., am 18.° um 12 Min. zurückstellen u. s. w. An Orten unterm 14.° Meridian ö. v. Gr. mußte man die Uhren dagegen um 4 Min., unterm 13.° um 8 Min., unterm 12.° um 12 Min., unterm 11.° um 16 Min. vorstellen und so fort. Wieviel beträgt demnach der Zeitunter- schied für Aachen, für Gumbinnen und deinen Heimatort? 2. Der Mond. 1. Entfernung und Grö^e. Der Mond begleitet die Erde auf ihrem Laufe um die Sonne, von der er Licht und Wärme erhält. Von allen Himmelskörpern steht er der Erde am nächsten. Seine mittlere Ent- fernuug von ihr beträgt 384 000 km. Die Moudkugel hat einen Durch- messer von 3480 km, d. i. etwa die Länge des europäischen Festlandes von X. nach 8., der Mond umfang ist gleich dem 74. Parallelkreise auf unserer Erde oder gleich einem Kreise, der durch Haparauda, Drontheim, Liverpool, Bristol, die Normannischen Inseln, Nantes, Bordeaux, Garonne- quelle, Balearen, Tunis, Nordbarka, Cypern, Erserum, Astrachan, Kasan und das Weiße Meer geht. Seine Oberfläche ist in der Erdoberfläche 131/2 mal enthalten, also etwa so groß wie Amerika. Die Mondkugel ist nur 1/öo unserer Erde; da aber der Mondkörper aus einer leichteren Masse besteht, würden erst 80 Mondkugeln der Erde das Gleichgewicht halten. 2. Die Oberfläche des Mondes ist uneben. Die helleren Flecke sind zum Teil Gebirge, die dunkleren Ebenen. Sehr häufig kommen Ringgebirge mit großen kraterartigen Vertiefungen vor, aus deren Mitte wieder Kegel- berge hervorragen. — Eine Lufthülle, wie sie unsere Erde umgibt, hat der Mond nicht; auch fehlt ihm das Wasser. Wind, Wolkenbildung, Nieder- schlage kommen also auf dem Monde nicht vor. Von einem Pflanzen-, Tier- und Menschenleben ähnlich dem unserer Erde kann keine Rede sein. 3. Die Bewegung des Mondes ist dreifach; er bewegt sich um die Erde und mit ihr zugleich um die Sonne. Dabei kehrt er der Erde stets *) „Wonnemonat" heißt Weidemonat.

5. Teil 2 = Oberstufe - S. 91

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Überblick. 91 Auf den Lofotinseln ist die Luftwärme täglich um 12°, auf den britischen Inseln um 6° wärmer, als diesen Erdstrichen normaler Weise zukommt. Das mittlere Labrador, unter gleicher Breite mit Flensburg gelegen, hat eine mittlere Jahres- und Januartemperatur, die so niedrig in Europa — selbst im äußersten X. Rußlands — nicht vorkommt. Der April Mittellabradors ist ebenso kalt wie der Januar von Riga. Die Regenmenge nimmt i. a. mit der Entfernung vom Ozean ab, mit der Erhebung über den Meeresspiegel zu. Warum? °/o des Regens m Dez. Aan. Febr. März April Mar Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Jährliche Regenverteilung im See-, Land-, Mittelmeerklima. (Die gerade Linie (Slls°/0) würde der Regenverteilung entsprechen, wenn in jedem Monat gleich viel Regen fiele.) Drei Hauptarten des Klimas lassen sich in Europa unterscheiden: 1. Das Seeklima. Der Ozean ist die Quelle der Feuchtigkeit, daher hat das Seeklima viel Regen. Das Meerwasser erwärmt sich im Sommer bei bewölktem Himmel nicht bedeutend und kühlt sich im Winter nicht so sehr ab, wie das Land. Infolge der größeren Feuchtigkeit und des Wolkenreich- tums ist der Sommer daher kühl und der Winter milde. Das Seeklima kennzeichnet sich durch geringe Wärme- schwankung. Die Regen fallen vorzugsweise im Herbste, wenn die noch warme Seeluft über dem kalten Festlande abgekühlt wird. 2. Das Landklima. Der geringe Niederschlag erklärt sich aus der größeren Entfernung vom Ozean. Infolge der geringeren Wolkenbedeckung herrscht mehr klarer Himmel. Daher kommen heißere Sommer und kältere

6. Teil 2 = Oberstufe - S. 8

1908 - Halle a. S. : Schroedel
8 Allgemeine Erdkunde. weshalb der ganze Gürtel Tierkreis genannt wird. Die 12 Zeichen heißen: Widder T, Stier T5, Zwillinge (Frühlingszeichen), Krebs ®, Löwe il, Jungfrau W (Sommerzeichen), Wage —, Skorpion Tt), Schütze & (Herbst- zeichen), Steinbock %, Wassermann », Fische H (Winterzeichen). Wenn man am 21. März sagt: „Die Sonne tritt in das Zeichen des Widders", oder späterhin bemerkt, daß die Sonne „in" diesem oder jenem timmelszeichen stehe, so gründet sich diese Bezeichnung auf den Augenschein, lle Himmelskörper erscheinen uns gleich weit, nämlich am Himmelsgewölbe, zu stehen. So kommt es, daß die Sonne, von der Erde gesehen, das be- treffende Zeichen zu durchwandern scheint, während in Wirklichkeit die Erde auf ihrer Bahn in entgegengesetzter Richtung fortschreitet. 7. Zonen der Erde. (Teil I, Grundstufe, A. S. 53. B. S. 18.) 8. Zeitrechnung. Die Römer rechneten das Jahr zu 355 Tagen und schalteten nach dem 23. Februar des 2. und 4. Jahres einen Monat zu 22 oder 23 Tagen ein. Da aber bei diesen Einschaltungen Unregel- Mäßigkeiten vorkamen, waren sie 47 v. Chr. bereits 67 Tage dem Sonnen- laus voraus. Julius Cäsar verbesserte diesen Fehler dadurch, daß er zunächst 67 Daten einschaltete, das Jahr zu 365^4 Tag rechnete und be- stimmte, daß jedes vierte Jahr, dessen Zahl sich ohne Rest durch 4 teilen läßt, einen Tag mehr zählen sollte. Dieses Jahr wurde fortan Schalt- jähr genannt und der Schalttag dem Februar zugezählt. Die Frühlings- Tagundnachtgleiche fiel zur Zeit Casars auf den 23. März. Da aber die Erde ihren Umlauf um die Sonne erst in 365 Tagen, 5 Stdn., 48' und 47" vollbringt, nahm man bei der neuen Rechnung jährlich 11 Min. und 13 Sek. zu viel an und mußte nunmehr hinter dem Sonnenlauf etwas zurückbleiben. In 128 Jahren betrug der Fehleo bereits 1 Tag; in 400 Jahren etwa 3 Tage. Zur Zeit des Konzils zu Nicäa schwankte die Nacht- gleiche zwischen dem 20. und 21. März. Das Konzil setzte als Frühlings- ansang den 21. März fest. Im Jahre 1582 fiel er aber bereits auf den 11. März. Da bestimmte Papst Gregor Xiii., daß man auf den 4. Oktober sofort den 15. schreiben sollte. Außerdem sollten fortan alle 400 Jahre 3 Schalttage ausfallen, um künftighin den Fehler zu vermeiden, und zwar bei denjenigen Jahrhundertzahlen, deren Hunderter durch 4 nicht ohne Rest teilbar sind. Im Jahre 1900 ist der Schalttag zum dritten Male aus- gefallen, jedoch bei 2000 wird er gerechnet werden. — Diesen Kalender nennt man den Gregorianischen, den von Cäsar eingeführten den I n l i a n i s ch e n. Nach diesem rechnen noch die Russen und Griechen, die jetzt 13 Tage hinter unserer Zeitrechnung zurück sind. Die Namen der Wochentage sind von den Namen der Planeten abgeleitet, die (auch Sonne und Mond gehörten nach Ansicht der alten Baby- lonier dazu) die einzelnen Tage regierten. Später wurde der Planetenname mit der entsprechenden Bezeichnung der Gottheit vertauscht und dieser mit dem Namen der entsprechenden deutschen Gottheit versehen. Sonntag — Tag der Sonne (engl. Sunday). Montag = Tag des Mondes (Mon die alte Form für Mond), vergl. Iun-di (engl. Monday). Dienstag = Tag des Mars (mar-di) bezw. Zio, Tiu (engl. Tuesday). Mittwoch — Tag des Merkur (mercredi), altgerm. Wodanstag (engl. Wednesday). Donnerstag = Tag des Jupiter (jeudi, lat. dies Jovis) bezw. Donar, Thor (engl. Thursday). Freitag = Tag der Venus (vendredi, lat. dies Veneris) bezw. Freia (engl. Friday).

7. Teil 2 - S. 143

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 63. Zeitbestimmung. 143 wenig zu groß genommen hatte. Und zwar stellte sich damals, 1582, heraus, daß man 10 Tage hinter der richtigen Zeitrechnung zurück- geblieben war. Daher ließ Papst Gregor Xiii. den Kalender refor- mieren, indem nach dem 4. sogleich der 15. Oktober gezählt und ferner bestimmt wurde, daß alle hundert Jahre ein Schalttag ausfallen sollte (zuletzt 1900). Alle Länder nahmen den Gregorianischen Kalender an, nur die- jenigen der griechisch-orthodoxen Kirche blieben aus Abneigung gegen die römische Kirche bei der alten Zeitrechnung, also vor allen Nußland, das auch heute noch den Julianischen Kalender oder den Kalender a. St. ( = alten Stiles) beibehalten hat. In 24 Stunden dreht sich die Erde einmal um ihre Achse. Ein Ort auf dem Äquator legt also in dieser Zeit einen Weg von 40000 km oder 5400 Meilen, d. h. in einer Stunde 225 Meilen, in vier Minuten 15 Meilen oder einen Grad zurück. Da nun ein jeder Ort auf der Erde Mittag hat, wenn die Sonne durch seinen Meridian geht, so hat ein Ort, der um 1° westlicher gelegen ist, auch um vier Minuten später Mittag. Bei Reisen nach W. oder O. mußte man mithin beständig andere Tageszeiten antreffen. Für Deutschland ist diesem Übelstand durch die am 1. April 1893 eingeführte Mitteleuropäische Zeit (M.e.z.) abgeholfen worden, indem man als Einheitszeit die Zeit des 15° v. Gr., der über Stargard-Görlitz geht, angenommen hat. Die M.e.z. ist außer dem Deutschen Reiche noch von Österreich, Italien, Dänemark, Schweden-Norwegen, der Schweiz, Bosnien, Serbien und der w. Türkei angenommen worden, während England, Belgien und die Niederlande nach W.e.z., Bulgarien, Rumänien und die ö. Türkei nach 0. E. Z. rechnen. Frankreich, Rußland, Spanien-Portugal und Griechenland haben einheitlich nach der Hauptstadt bestimmte Landeszeiten. Beträgt der Zeitunterschied bei 1° 4 Min., so beträgt er für zwei Orte, die 180 Längengrade entfernt sind, 12 Stunden, d.h. wenn wir 12 Uhr Mittag haben, so haben unsere Antipoden (welche?) 12 Uhr Mitternacht. Ein Schiff, das von O. nach W. die Erde umsegelt, würde mithin bei Fortführung der heimischen Zeitrechnung mit jedem Grade, den es westwärts fährt, eine Zeitdifferenz von vier Minuten konstatieren. Diese Differenz würde nach 180° einen halben Tag betragen und, wenn das Schiff in den heimischen Hafen wieder einliefe, so würde man fest- stellen können, daß man einen ganzen Tag in der Zeitrechnung voraufsei. Daher ändert jedes Schiff an einer bestimmten Linie, die man längs dem 180» v. Gr. durch den Stillen Ozean zieht, das Datum (Datumgrenze).

8. Teil 2 - S. 208

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
208 § 104. Die Mittel des Weltverkehrs. a) Die west- östliche: Paris —Köln — Hannover — Berlin — Königsberg—st. Petersburg —Moskau, an welche bei jeder großen Station Strahlen von Nebenlinien sich ansetzen. Diese Richtung setzt von der asiatischen Grenze (Tscheljabinsk) die transsibirische Bahn (6500 km lang) fort, die über Omsk, Jrkutsk nach Wladimostock führen soll, deren andere Seitenlinie bis Port Arthur (Dalny) und weiter nach Tientsin und Peking schon im Betriebe ist. d) Der Orient-Expreßzug, der von London über Paris, Straßburg, München, Wien, Ofen-Pest, Belgrad, Sofia nach Kon- stantinopel geht, also den Nordwesten mit dem Südosten verbindet. c) Die Linie London—paris—basel—st. Gotthard—mailand— Brindisi, oder Paris —Lyon—turin — Bologna—brindisi. Von Berlin beträgt die Fahrzeit nach St. Petersburg 33 Stunden, nach Wien über Dresden, Prag 21 Stunden, nach Rom über München, Brenner 38 Stunden, nach Paris 19 Stunden, nach London 23 Stunden, nach Stockholm 25 Stunden. In Amerika sind von besonderer Bedeutung die Panama-Bahn zwischen Colon und Panama (3 Stunden) und die fünf Pacific-Eisen - bahnen, welche den Atlantischen mit dem Stillen Ozean verbinden. Die nördlichste geht durch Britisch-Nordamerika von Halifax über Montreal, Winnipeg nach Vancouver (6 Tage), vier durcheilen die Vereinigten Staaten, die älteste, von Neu-Iork über Chicago, den Großen Salzsee nach S. Franzisko, ist die Union-Bahn. Außer Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika finden sich ausgedehnte Eisenbahnnetze noch in Vorderindien, Java, Japan, Südafrika, Argentinien, Chile und Peru, Südostaustralien. Die Länge aller Eisenbahnen auf der Erde beträgt (1900) 790000 km, was fast dem 20 fachen Erdumfang (40000 km) gleich- kommt. Sie fördert täglich etwa 6 Milliarden Menschen und 7 Mil- liarden kg Fracht. Bei ihrem Betriebe sind über 3 Millionen Menschen angestellt. Mit Schnelldampfern und Eilzügen setzt sich heute die kürzeste Reise um die Erde mit folgender Zeitdauer zusammen: London—neu-Aork (7 Tage)—Neu-Aork—vancouver (5y2 Tage) — Vancouver — Jokohama — Schanghai — Singapore — Suez — Brindisi — London (40 x/2 Tage): zusammen 64 Tage. C. Ein wichtiger Gehilfe des Weltverkehrs ist der Nachrichten- dienst. Durch Feuersignale machte man schon in den homerischen Zeiten auf weite Entfernungen einander Mitteilungen. Im römischen Kaiser-

9. Für Seminare - S. 576

1912 - Breslau : Hirt
576 [28] D. Mathematische Erdkunde. Frühlingspunkt entgegen, so daß sich seine Entfernung vom Perihel jährlich um 50,2 -j- 11,5 — 61,7" verringert. Mithin werden nach 61,7" in 79°, d. i. nach etwa 4600 Jahren, die Jahreszeiten gleiche Länge haben, und nach etwa 10 500 Jahren werden die jetzigen Jahreszeitenlängen umgekehrt sein. Daß die Schwankungen der Schiefe der Ekliptik verhältnismäßig gering sind, hat seinen Grund zunächst darin, daß die Planeten großenteils sehr weit entfernt fiud und ihre Bahnen geringe Exzentrizität haben, vor allem aber darin, daß die Masse der Sonne 745 mal so groß ist wie die der sämtlichen Planeten unsers Sonnensystems zusammen. Da wegen der Präzession der Nachtgleichen die Erde bei einem Umlauf schneller das gleiche Äquinoktium erreicht als dasselbe Sternbild, so muß sich der Wechsel des Jahres schneller vollziehen als ein voller Erdumlauf. Man bezeichnet jenen Zeitraum als tropisches, diesen als siderisches Jahr*. Das tropische Jahr ist 20' 23" kürzer als das siderische; dies mißt 365,25636 Tage (365 Tg. 6 Std. 9 Min. 9 Sek.), jenes 365,24220 Tage (365 Tg. 5 Std. 48 Min. 46 Sek.) lvgl. § 386, 4!) § 384. 19. Von der Zeitgleichung. Ein wahrer Sonnentag umfaßt die Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgen- den Kulminationen der Sonne. Weil die Erde in ihrer Bahn ungleichmäßig vorrückt, find die von der Sonne täglich scheinbar zurückgelegten Ekliptikbogen verschieden lang. Daher sind auch die wahren Sonnentage von verschiedener Dauer. Sie sind als Grundzeitmaß wenig geeignet. Unsere Uhren können wir danach nicht einrichten. Man denkt sich deshalb die Sonne täglich in gleich- förmiger Geschwindigkeit im Äquator lauseud. Der mittlere Sonnentag ist also der Durchschnitt aller wahren Sonnentage, das Jahr die Grundlage unserer Zeitrechnung. Wie nun die wahre Sonne am wahren Mittage kulminiert, so kulminiert die gedachte Sonne am mittleren Mittage. Mitt- lerer Mittag und wahrer Mittag stimmen nur selten überein. Der Unterschied zwischen wahrer Sonnenzeit (W.s.z.) und mittlerer Zeit wird Zeitgleichung genannt. Sie ist positiv (+), wenn die mittlere Zeit der W.s.z. voraus ist, umgekehrt negativ (—). Nur an vier Tagen des Jahres ist sie gleich Null, nämlich am 15. April, am 14. Juni, am 31. August und am 24. Dezember. Die täglichen Differenzen erreichen höchstens 30"; ihre Summierung macht aber im Februar und November eine Viertelstunde aus. Etwa Mitte Februar tritt der mittlere Mittag 14,5 Min. früher ein als der wahre Mittag. Um diese 14,5 Min. wird der Vormittag verkürzt und der Nachmittag verlängert. Dieser dauert also im ganzen 29 Min. länger als der Vormittag. — Um- gekehrt verhält sich die Sache im November. Anfang November tritt der wahre Mittag um 16 Min. früher ein als der mittlere. Um diese 16 Min. wird der Nachmittag verkürzt und der Vormittag verlängert. Dieser gewinnt dadurch dem Nachmittage gegenüber 2 - 16 Min. — 32 Min. — Im Früh- ling und Sommer beträgt der Unterschied zwischen den beiden Mittagen nur höchstens 6 Min. 1 gr. trepo — wenden, tropicus — Wendekreis; lat. sidus — Gestirn.

10. Für Seminare - S. 577

1912 - Breslau : Hirt
Die Zonenzeit. Die Datumgrenze. — Von der Zeitrechnung. [29] 577 20. Die Zonenzeit. Die Datumgrenze. § 385. 1. Zonenzeit. Jeder Ort hat seine besondere mittlere Ortszeit (M.o.z.), die der Durchgang der mittleren Sonne durch den Meridian bestimmt. Ist es z. B. in Königsberg i. Pr. 12 Uhr mittags, so in Köln erst 11 Uhr 6 Min. vormittags. Berechne den Zeitunterschied zwischen Danzig und Düsseldorf! Diese Ungleichheit der Ortszeiten ist im Verkehrsleben, namentlich im Eisenbahn- und Telegraphenverkehr, als sehr lästig empfunden worden. Deshalb hat man die Erdoberfläche in Stundenzonen, 24 möglichst durch Meridiane begrenzte Flächen- stücke der Erde von je 15°, eingeteilt und für jedes Gebiet eine Einheitszeit fest- gesetzt. Die Zeiten benachbarter Zonen sind um 1 Std. verschieden. lvgl. § 377!) Die 1. Zone, mit dem Nullmeridian als Mittellinie, reicht 1\° östlich und westlich von ihm; Großbritannien, Belgien und die Niederlande haben West- europäische Zeit. Die 2. Zeitzone liegt östlich und westlich vom Meridian von Stargard i. P. (15° ö. L.). Die M.o.z^ dieser Stadt gilt in Deutsch- laud, Skandinavien, Dänemark, Luxemburg, Österreich-Uugarn, der Schweiz, Italien, Bosnien, Serbien und der westlichen Türkei als Einheitszeit. Es ist die Mitteleuropäische Zeit (M.e.z.). Bulgarien, Rumänien und die östliche Türkei haben die für den 30. Meridian gültige Osteuropäische Zeit angenommen. In den nicht genannten europäischen Staaten gelten Einheits- zeiten nach den Meridianen ihrer Hauptstädte. —• Die M.e.z. gilt in Deutschland durch Reichsgesetz seit dem 1. April 1893 im gesamten Verkehrs- leben. Doch ist die Anwendung der M.o.z. nicht ausgeschlossen; bei Wetter- beobachtungen z. B. wird sie ausdrücklich gefordert. Um die M.o.z. aus der M.e.z. zu finden, muß man bei den östlich vom 15.° gelegenen Orten den Unterschied der Ortszeiten zulegen, bei den westlich gelegenen abziehen. (Vgl. § 377, 2d!) Aufgaben: Berechne für die zehn größten deutschen Städte den Unterschied zwischen M.e.z. und M.o.z.! An der astronomischen Uhr des Straßburger Münsters erscheinen mittags 12 Uhr 29 Min. M.e.z. Apostel und verneigen sich vor Christo, während der Hahn kräht. Warum nicht um 12 Uhr? Wieviel M.e.z. und W.s.z. hat Königs- berg i. Pr. am 15. Februar mittags 12 Uhr M.o.z.? (Zeitgleichung + 14.) 2. Datumgrenze. Bei einer Reise nach E werden die Tage für je 1° zurückgelegter Fahrt um 4 Min. verkürzt, das macht für 360° 24 Std. Ein Reisender verliert bei einer Fahrt um die Erde einen vollen Tag, muß also ein Datum doppelt zählen, wenn seine Zählung mit der des Ausgangs.puuktes bei seiner Rückkehr übereinstimmen soll. Bei westlicher Fahrt ist es umgekehrt. Das Auslassen oder Zuzählen eines Tages geschieht bei der Datumgrenze. Sie verläuft im allgemeinen längs des 180? Die Tschnktschen-Halbinsel hat jedoch östliches, die Meuten, die Fidschi-Gruppe und die Chatham-Jnseln haben West- liches Datum. 21. Von der Zeitrechnung. § 386. 1. Der Tag. Der Tag ist der kürzeste natürliche Zeitabschnitt. Es ist die Zeit, in der die Erde einmal rotiert. Weil sie gleichzeitig in ihrer Bahn um die Sonne fortschreitet, kulminiert diese später als ein bestimmter Fixstern. Daher mißt ein Sterntag 23 Std. 56 Min., der Sonnentag 24 Std. mittlerer Zeit. Die Sterntage sind stets gleich, sie haben sich in historischer Zeit noch nicht um ^ Sek. geändert. Darum rechnen nach ihnen vielfach die Astronomen und beginnen sie mit der Kulmination des Frühlingspunktes. Sonnentage sind Ziesemer-Heuer, Mathem. Erdkde. (Lennarz. Erdkde. f. Sem.), 37
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